Auch kleine Hände können die Welt verändern

Unter diesem Motto standen die Projekttage der Grundschule Neidlingen in diesem Schuljahr.

Den Auftakt machte der Film „The world’s largest lesson“, in dem den Kindern die 17 Nachhaltigkeitsziele der UN und die Agenda 2030 nähergebracht werden. Es wird im Film auf kindgerechte Art und Weise deutlich, dass jeder Mensch aufgerufen ist, die sozialen, ökologischen und ökonomischen Ungleichheiten in der Welt zu beseitigen.

Projekt1

Im Nachgang an den Film thematisierten die Lehrerinnen nochmals die Nachhaltigkeitsziele mit den Kindern. Fragen wurden geklärt und die Kinder konnten ihr Vorwissen und ihre Anliegen einbringen. Schnell war klar, dass sich alle Kinder wünschen, dass niemand auf der Welt hungern oder in Armut leben muss; dass ihnen Klimaschutz wichtig ist und der Schutz der Lebewesen an Land und im Wasser. Die Vermüllung der Ozeane mit Plastikmüll war für die Kinder ebenso ein großes Thema.

Die Kinder durften nun ihre Wünsche und Ideen für die Projekttage sammeln und zu den Nachhaltigkeitszielen notieren.

Projekt2

Aus der Ideensammlung der Kinder planten die Lehrerinnen, welche Projektideen sich daraus ableiten lassen. Dabei war uns wichtig, möglichst handlungsorientierte Projekte anzubieten. Ganz unter der Prämisse: „Global denken – lokal handeln“. Auch war uns wichtig, dass jedes Kind selbst aussuchen darf, an welchen der angebotenen Projekte es teilnehmen möchte und so jahrgangsgemischte Projekte stattfinden.

Und so konnten sich die Kinder für drei Projekte zwischen einem Lerngang in den Diakonieladen, dem Upcycling von Kerzen, einem Klimafrühstück, der Herstellung von Bienenwachstüchern, dem Weg der Kleidung, einem Klimasong, der Herstellung von plastikfreier Seife, Kunstprojekten und Backen für die Vesperkirche entscheiden.

ProjektUpcycling Kerzen

 

ProjektSeife

Plakate Projekte

Was machen die Kinder nun mit ihren hergestellten Produkten? Die Grundschule hat Mitte März einen gemeinsamen Elternabend, bei dem eine Gruppe von Viertklässlern einen Verkaufsstand betreuen wird. Hier können die Eltern Seifen, Bienenwachstücher und Kerzen kaufen und der Erlös des Verkaufs wird für die Kinderkrebsstiftung gespendet. Hier hatten die Kinder die Wahl aus drei verschiedenen Spendenzwecken. So wird auch deutlich, dass es sehr wichtig ist, demokratische Strukturen bereits in der Grundschule zu verankern. Denn die Kinder hatten stets die Wahl und ihre Stimme zählt – ein Lernprozess der in diesen Tagen wichtiger ist denn je.

Auch wollten wir außerschulische Lernpartner einbeziehen. So erhielten die Dritt- und Viertklässler Besuch von den beiden FÖJlerinnen des Naturschutzzentrums in Schopfloch. Sie berichteten den Kindern über ihre Arbeit.

 

Am Ende der Projektwoche fand dann eine gemeinsame Müllsammelaktion statt. Denn wenn es uns wichtig ist, die Lebewesen und die Natur zu schützen, müssen wir vor unserer eigenen Haustüre damit anfangen.

Müll3

Müll

Müll2

Übrigens ist dies ein wichtiger Appell der Grundschulkinder an alle: „Werft den Müll nicht achtlos weg, sodern in die richtige Mülltonne!“

Unsere Projektwoche war insgesamt eine gelungene Aktion, bei der alle Kinder spüren konnten, auch kleine Hände können Großes bewirken und jede auch noch so kleine Tat bewirkt etwas.

Die Idee der Nachhaltigkeits-Projekttage war angelehnt an den „FreiDay“, ein von Margret Rasfeld entwickeltes Konzept, bei dem eine neue Lernkultur entsteht. Das Wichtigste in diesem Format ist es, Selbstwirksamkeitserfahrungen bei den Kindern zu erzeugen. Denn Kinder benötigen das Gefühl, selbst in ihrem Tun wirksam zu sein – nur so kann Lernen gelingen und unsere Schulkinder können zu erfolgreichen, mutigen und kompetenten Erwachenen heranwachsen. Denn sie sind die Erwachsenen von morgen, die jede Menge Herausforderungen in der Welt zu bewältigen haben werden. Dafür möchten wir unsere Grundschulkinder befähigen und stärken, das ist unser Anliegen an der Grundschule Neidlingen.